Juni 2020

Eine der letzten größeren Übung vor Corona möchten wir Euch nicht vorenthalten. Einen spannenden Einblick in unsere vielfältige Arbeit. Danke Thomas B. für den Text!
 
Ein paar Daten zur Übung:
Eingesetzte Kräfte: 29
Eingesetzte Fahrzeuge:
– Hilfeleistungslöschfahrzeug 20-16
– Wechsellader mit AB-Rüst
– Drehleiter DLK 23-12
– Einsatzleitwagen
Übungsdauer: 2 Stunden, Übungsvor- und Nachbereitung: 4 Stunden
 
Unser Dank gilt hier besonders der Firma NAAB – Kfz-Meisterbetrieb, die einen Anhänger für den Transport des Übungs-PKW und ihre Werkstatt für das vorherige Entfernen der Betriebsstoffe zur Verfügung stellte. Die Ausbilder und Übungsbeobachter waren mit dem Ablauf der Übung sehr zufrieden. Alle Aufgaben wurden unter Beachtung des Eigenschutzes und vor allem in ruhiger aber zielgerechter Teamarbeit erledigt.
Die genaue Beschreibung anbei zu den Bildern.
Viel Spaß 😉

Das Übungsszenario
Ein PKW-Fahrer war aus ungeklärter Ursache mit seinem Fahrzeug rückwärts einen Abhang hinuntergerollt, dabei kippte das Fahrzeug um und erfasste zwei Spaziergänger. Ein Fußgänger wurde unter dem Fahrzeug eingeklemmt, ein weiterer wurde durch die Wucht ca. 10 Meter tief einen steilen Abhang hinuntergeschleudert.
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Erstmaßnahmen
Der Einsatzleiter musste sich zunächst einen Überblick verschaffen und erkannte schnell, dass hier an drei Punkten gleichzeitig gearbeitet werden muss. Absichern des am Hang liegenden PKW gegen Kippen und Wegrutschen, Betreuung des verletzten Passanten unter dem PKW, Betreuung des im Fahrzeug eingeklemmten Fahrers sowie die Rettung des im Hang liegenden Unfallopfers, das über Rücken- und Beckenschmerzen klagte und nun möglichst schonend geborgen werden musste.
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Spezialeinheit „Absturzsicherung“
Für Einsätze in schwierigem Gelände mit der Gefahr des Abrutschens oder Abstürzens hat die Binger Feuerwehr speziell ausgebildete Einsatzkräfte die mit Ausrüstung, ähnlich der Bergrettung in solchen Situationen tätig wird.
Mit Seilen gesichert gingen die Kameraden zum Verletzten vor, betteten ihn vorsichtig in eine Schleifkorbtrage und verbrachten ihn dann auf schonende Weise mittels eines Flaschenzugsystems und nicht zuletzt Manpower aus dem Hang.
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Priorität eingeklemmter Fußgänger
Parallel zu der Hangrettung liefen oben die Maßnahmen zur Befreiung des unter dem PKW liegenden Fußgängers. Jede weitere Bewegung am Auto hätte ihm im Ernstfall zusätzliche Verletzungen oder Schmerzen zufügen können. Daher hatte seine Rettung Priorität gegenüber dem eingeklemmten aber ansprechbaren Fahrer.
Nach dem das Fahrzeug unterbaut und gegen Kippen mit dem Stabfast-System und der Seilwinde des neuen Wechselladerfahrzeugs gesichert war, konnte durch gezieltes Einsetzen von Lufthebern, die Person zügig befreit werden.
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Hydraulischer Rettungssatz
Als nächstes wurde die Befreiung des Fahrers vorbereitet. Bei eingeklemmten Personen ist oft der Zeitfaktor entscheidend. Ziel muss es dabei sein, möglichst schnell eine ausreichend große Öffnung zu schaffen, um den Patienten schonend aus dem Fahrzeug retten zu können.
In der Regel erfolgt dies in enger Absprache mit dem Rettungsdienst bzw. Notarzt.
Man entschied sich in diesem Fall das Dach des Fahrzeugs aufzuklappen. Hierzu musste die Frontscheibe und Seitenfenster ohne Gefährdung des Patienten entfernt, sowie die drei Fahrzeugsäulen an der Beifahrerseite durchtrennt werden. Danach war eine schonende Befreiung möglich.
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Ausleuchtung
Um die Rettungsmaßnahmen sicher weiterführen zu können, wurde die Einsatzstelle zwischenzeitlich großflächig ausgeleuchtet.
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Eure Feuerwehr Bingen Stadt

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