Brand-Szenario nach Verpuffung
Vier Stunden dauerte das Übungsmanöver der Feuerwehren auf dem Gelände des Globus-Logistik-Zentrums im Binger Stadtteil Gaulsheim.
Logistischer Groß-Einsatztag im Gaulsheimer Gewerbegebiet: Gottlob, dass es “nur” eine Übung war, zu der die Sirenen des gesamten Binger Stadtbereichs am Freitag gegen 18 Uhr zum Einsatz alarmierten und die Binger Bevölkerung aufschreckten. Geprobt wurde der “absolute” Ernstfall, der nach Meinung der Führungskräfte auch in dieser Dimension vorstellbar gewesen sein könnte.
Ein realitätsnahes Szenario führte dabei Regie, bei der es der Kreisbrandleitung um Bernhard Ketelaer und dem Stadt-Wehrleiter Marco Umlauf wichtig war, einen ausreichenden Personalbestand und erforderliche Gerätschaften “ihrer” Feuerwehren, der beteiligten Hilfsorganisationen und aller Binger Schnelleingreifgruppen Inspektions- und Standort übergreifend in einem nahezu vierstündigen “Manöver” auf eine harte Probe zu stellen. Das ist ihr voll gelungen und hat mit einer logistischen Meisterleistung im Zusammenspiel aller Beteiligten eine Super-Note verdient.
Mehr als 40 Feuerwehrautos mit verschiedensten Standort- und Einsatzmöglichkeiten, dazu nach ersten Schätzungen nahezu 300 Einsatzkräfte aller Hilfs-Institutionen waren dabei im Einsatz.
Sachverhalt: Aufgrund einer Verpuffung an einem Tanklastzug auf dem Gelände des Globus-Logistik-Zentrums im Gaulsheimer Industriegebiet gerät der Lkw, beladen mit Gefahrgut in Brand. Der Gebäudekomplex des Obst- und Frische-Kühllagers wurde durch ausgelaufene, brennbare Flüssigkeit zum “absoluten” Brandobjekt. Schwierig entwickelte sich die Rettung von 20 “Verletzten”, die sich noch in der brennenden Halle befanden und deren “Rettung” oberste Priorität hatte.
Letztendlich konnten alle zwischen Paletten und Lagerkomponenten gesuchte “Opfer” ausfindig gemacht und dem auf dem Logistik-Gelände eingerichteten “Sanitätsplatz” einer fürsorglichen Hilfeleistung durch DRK, MHD und ASB zugeführt werden. Über die Fahrzeuge der Binger Wehren hinaus waren Gerätschaften aus dem Landkreises mit Tanklöschzügen, Gerätewagen, Gefahrstoffzügen und Sonderfahrzeugen, zusammen mit einem “vollen” Fuhrpark des THW, als Abstützkomponente und Beleuchtungsausrichter im Einsatz. Kurze Gespräche über die im Vorfeld abgesprochenen Frequenzen zur Kooperation zwischen den Einsatzleitern waren zu vernehmen, wobei es zum eigentlichen Löschen des “Brandherdes” auch galt, einen aus zehn C-Rohren “kühlenden” Wasser-Absperrriegel zwischen anderen Firmenobjekten und den Zulieferlastern herzustellen. Tausend Meter B-Schlauch aus dem Kempter und Gaulsheimer Ortsgebiet zur sicheren Wasserversorgung galt es zudem auszulegen, eine schnelle logistische Leistung. Die geübten Handgriffe saßen, jeder der Einsatzkräfte versah seine ihm zugeteilte Aufgabe mit Raschheit. In einer Zwischenbilanz des vierstündigen “Riesen-Rettungs-Projektes” attestierte Bingens Wehrleiter Marco Umlauf zur Halbzeit der Übung den Gruppenführern eine übersichtliche Koordination. Landrat Claus Schick hatte sich in einer Stipp-Visite von einem funktionierenden Einsatz “seiner” Landkreis-Helfer überzeugt, Bingens Feuerwehrchefin und Ob Birgit Collin-Langen zeigte sich beeindruckt von “ihrer” schlagkräftigen Feuerwehreinheit, die wesentlich zur Bewältigung der Aufgaben der Übung des Landkreises beigetragen hat. Letztlich galt seitens der Kreisverwaltung dem Management der “Globus-Logistik” im Binger Industriegebiet um Hans Steinbach zur Ausrichtung dieser “Mammut-Übung” herzlicher Dank, ebenso der Firma Wink zur Bereitstellung von Übungsmaterial.
via 22.Februar 2008.