14. Januar 2021

„Im Thema Bleiben“ verbindet und schweißt Binger Wehr zusammen

Im Gespräch mit Einheitsführer Marco Woog, Freiwillige Feuerwehr Bingen-Stadt
 
FW-2020-2021_eLearning_Impfstoffe
„Feuerwehr ist hauptsächlich ein Handwerk“ erläutert Einheitsführer Marco Woog. „Der Umgang mit den unterschiedlichsten Geräten und Armaturen wurde bei uns jeden Dienstagabend ab 19:00 Uhr geübt“. Mit Beginn des ersten Lockdown und den damit ergriffenen Maßnahmen, ganz besonders den Kontaktbeschränkungen, sahen sich die freiwilligen Feuerwehren im Land einer besonderen Herausforderung gegenübergestellt. Der praktische Übungsdienst in den Wehren wurde eingestellt und alle Treffen außerhalb der „Einsätze“ ausgesetzt. „Für uns war schnell klar, dass wir hier nicht nur über einen Zeitraum von wenigen Wochen sprechen, sondern über viele Monate. Wir haben in Bingen ein sehr großes Spektrum an unterschiedlichen Aufgaben, z.B. die Brandbekämpfung und technische Hilfe zu Land und auf dem Wasser, darüber hinaus teils hoch spezialisierte Kameraden mit Sonderaufgaben, wie z.B. unsere Bootsführer, Kameraden der Absturzsicherung und unsere Teileinheiten des Gefahrstoffzuges des Landkreises Mainz-Bingen“, so beschreibt Marco Woog die Problematik weiter.

So organisierte die Wehr allein im vergangenen Jahr 2020 über 33 online Schulungsabende und machte sich dabei die Möglichkeiten der digitalen Welt voll zu eigen. Mit großer Freude berichtet Marco Woog weiter „Unser digitaler Schulungsraum wird seit Ende letzten Jahres von allen Binger Einheiten gleichzeitig genutzt, ein absolutes Novum. I.d.R. nehmen somit 70-100 Kameradinnen und Kameraden an den Online-Schulungen teil. Zwar ist die Vorbereitung eines virtuellen Schulungsabends für den jeweiligen Referenten mit sehr viel Vorarbeit und zeitlichem Aufwand verbunden, aber die Möglichkeit allen Aktiven die Teilnahme daran zu ermöglichen ist herausragend“. Die digitale Plattform ermöglicht es den Organisatoren, darüber hinaus externe Referenten aus dem Homeoffice einzuladen, zu Themen wie z.B. Feuerkrebs, Gewalt gegen Einsatzkräfte und jüngst zum Thema Impfstoffe geschehen. Ende Februar plant die Wehr ein eLearning zum Thema: „Kohlenstoffmonoxid – Die tödliche Gefahr“, diesmal vorbereitet und geplant von einem Kameraden der Berufsfeuerwehr Wien, live zugeschaltet aus dem 800km entfernten Homeoffice.

Auf die Frage, was ihn aktuell sehr beschäftig und umtreibt, antwortet Marco Woog ausgesprochen emotional: „Feuerwehr ist Kameradschaft. Die Pflege unserer Kameradschaft ist in diesen besonderen Zeiten nicht möglich. Wir helfen durch Verzicht. Wenn die Pflicht ruft, fahren wir unsere Einsätze unter Beachtung der getroffenen Schutzmaßnahmen, wie z.B. das permanente Tragen der Mund-Nase-Abdeckung und danach geht jeder wieder umgehend nach Hause. Für meine Kameradinnen und Kameraden ist dies eine besonders belastende und anstrengende Zeit.“ Was wünschen Sie sich mit Blick auf die Zahlen des RKI? „Wenn ich mir was wünsche, dann dass eine große Anzahl an Bürgerinnen und Bürgern von den kommenden Impfangeboten Gebrauch macht. Und wir gemeinsam dieses Virus somit bekämpfen und besiegen.“

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